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Fasten in der Theorie



Fasten in der Theorie

Dies ist ein ergänzender Artikel, der ein wenig die theoretischen Hintergründe des Fastens beleuchten soll und bezieht sich auf meinen Erfahrungsbericht meines Fastenexperiments aus meiner Transformationsreihe auf Youtube.

Dass Fasten eine durchaus gesunde Angelegenheit ist, war mir schon immer klar und darum habe ich es in der Vergangenheit auch schon zahlreichen Menschen empfohlen. Selbst habe ich mich jedoch noch nie richtig an einen vollständigen Nahrungsmittelverzicht herangetraut, weil mich als Fitnesssportler sofort die Angst ergriff, binnen weniger Stunden all meine Muskelmasse zu verlieren, wenn ich nicht ausreichend Protein zuführte.

Doch wie es das Schicksal oder auch universelle Gesetz der Anziehung wollte, wurde ich beim Erstellen meines Sommer-Transformationsplans mit der Nase auf drei unabhängige Quellen gestoßen, die allesamt das Fasten in einem ganz anderen Licht darstellten. So hatte ich mich nun doch einmal näher mit den Studien auseinandergesetzt. Gepaart mit einigen Erfahrungsberichten, die ich gelesen hatte, wurde ich schnell von der Euphorie gepackt, dies nun doch unbedingt selbst einmal ausprobieren zu müssen.

Doch vorab möchte ich einige Hintergrundinfos mit euch teilen.
In meinen vergangenen Diäten machte ich leider die Erfahrung, dass mein Stoffwechsel kontinuierlich weiter absank und mein Körper sich derart anpasste, dass ich bereits mit dem Kalorienbedarf eines Schulmädchens zuzunehmen schien. Im Ernst, ich bin wohl der erste Mensch, der sich allein durch Gemüse fett fressen könnte! So lag die Schlussfolgerung nahe, dass ein vollkommenes Fasten die Situation noch schlimmer machen und meinem Grundumsatz den Rest geben würde.

Muskel- oder Fettverlust?

Doch weit gefehlt! Von wissenschaftlicher Seite war mir schon lange klar, dass jede durch Nahrungszufuhr ausgelöste Insulinausschüttung die körpereigene Fettverbrennung für Stunden zum Erliegen bringen konnte. Da der Körper also im Zeitraum einer solchen Diät weder ausreichend Kalorien aus der Nahrung beziehen konnte, aber durch die stetigen Insulinschübe auch der Zugriff auf das Körperfett stets blockiert war, blieb ihm nichts anderes übrig, als durch Glukoneogenese kostbare Muskelmasse zu verheizen.
Doch wie sieht díes nun beim Fasten aus? Ohne Nahrungszufuhr bleibt auch der Insulinspiegel über den ganzen Tag hinweg relativ flach, sodass die körpereigenen Fettreserven zur Verfügung stehen. Evolutionär betrachtet ist dies auch ein ganz normaler Prozess, denn unsere Vorgänger hatten nicht selten nur alle zwei Tage mal eine Mahlzeit und lebten in der Zwischenzeit vom gebunkerten Körperfett. Vielleicht ist dies auch ein Grund, warum sich viele Menschen mit dem intermittierenden Fasten so gut fühlen.
Doch zurück zum Fasten. Nicht nur, dass nun der Zugriff auf das Körperfett offengelegt ist, sondern darüber hinaus stellt sich der Körper nach einigen Tagen durch Ketose auch auf die bevorzugte Fettverbrennung ein, indem er aus Fett Ketonkörper generiert, welche sozusagen als Ersetzzucker agieren. Nur wenige Organe benötigen tatsächliche Glucose, welche in der Fastenzeit dann aus dem Aminosäurenpool hergestellt wird (weshalb sich selbst in der Ketose oder Fastenzeit zeitweise einen kurze Blutzuckererhöhung nachweisen lässt).

Letzteres war der Grund für mich, trotz Fastens täglich einen minimalen Anteil einer hochwertigen Aminosäurenzusammenstellung zuzuführen, zusammen mit ein paar Gramm Fischöl und einem Eigelb pro Tag, um dem Körper die essentiellen Nährstoffe trotzdem bereitzustellen. Nichtzuletzt ist auch das Immunsystem auf Aminosäuren, insbesondere Glutamin, angewiesen. Darüberhinaus habe ich durch gezielten Einsatz einiger Greens und anderen Schätzen der Natur, wie Ingwer, ein Spektrum an Vitalstoffen abgedeckt. Genauer gehe ich auf meine persönliche Vorgehensweise im Transformations-vlog auf dem R1SE.club Youtube-kanal ein.

Eine andere Besonderheit meiner persönlichen Gestaltung der Fastenzeit war der in den ersten Tagen noch erhöhte Proteinanteil, weil der Körper in dieser Zeit noch vermehrt Proteine verwertet bis er zur effektiven Fettverbrennung adaptiert hat. Auch darauf gehe ich in meinen Youtube-videos genauer ein und würde dieses Vorgehen auch jedem Fitness- und Kraftsportler nahelegen.

Was das Hungergefühl anging, so war dies eigentlich die meiste Zeit sehr hintergründig und wenn es doch einmal hervortrat, so konnte man es einfach übergehen, indem man sich mit Arbeit ablenkte. Nach ein paar Tagen hatte ich den Gedanken an Essen dann ohnehin ziemlich vergessen, bis ich nach rund 10 Tagen, also ungefähr zur Halbzeit, aus dem Nichts wirklich einen extremen Hungerschub hatte, der auch von körperlichen Symptomen von Unterzuckerungserscheinungen begleitet war, weshalb ich mich entschied, dann doch einen halben Tag zu essen.
In der Praxis setzte ich dies so um, dass ich in dieser Zeit drei mal ein Ganzkörpertraining absolvierte, um danach jeweils eine Mahlzeit aus reichlich Protein und moderat Kohlenhydraten zu essen. Wie zu erwarten, begann ich auch enorm zu schwitzen, weil die Thermogenese einsetzte. Auf diesen Effekt und wie man ihn zum Refeeden nutzen kann, um ohne Sünde und ohne Fett anzusetzen sich einen Tag lang den Bauch mit Kohlenhydraten vollschlagen kann, aber auch was man dabei beachten muss - darauf gehe ich in meinem Fasten-formcheck-video ein. Noch interessanter war allerdings die Beobachtung der Folgetage, an denen ich wieder zu frieren begann, was ich darauf zurückführe, dass der Körper wieder aus der Fettverbrennung geworfen wurde und nun aber mit dem weiteren Fasten zugleich auch keine weiteren Kohlenhydrate erhielt, die er hätte als Energielieferant nutzen können.
Letztendlich bedeutete dies wissenschaftlich betrachtet, dass in den drei Tagen nach einem Refeed der Körper verstärkt Muskelmasse verheizt, weil er auf alle anderen Quellen nahezu nicht zugreifen kann.


Meine Form nach 20 Tagen Fasten...

In Konseqenz warf ich auch das Vorhaben über Board, alle drei Tage nach dem Training zu refeeden und in den Zwischenzeiten zu fasten, weil dies somit die wohl beste Methode darstellte, um in kurzer Zeit einen riesigen Berg Muskelmasse sinnlos zu verheizen. Stattdessen schloss ich an die Fastenzeit eine moderate Aufbauphase im leichten Kaloriendefizit an. Da sich der Muskelverlust tatsächlich in Grenzen hielt, habe ich bereits jetzt -10 Tage später- meine alten Umfänge zurückerlangt und freue mich schon, ab nächster Woche nochmals eine weitere 10-tägige Fastenphase einzuführen.
Warum? Weil es mir richtig gut tat, nicht ständig essen zu müssen, weil ich dadurch noch mehr Zeit zum arbeiten hatte, weil ich endlich mal wieder sichtbar an Fett verlor, nachdem keine Diätform mehr half und weil ich zugleich noch meinen Stoffwechsel ANKURBELN konnte, was ja das ursprüngliche Ziel des Experiments war.

Die Erfolge sind tatsächlich sichtbar und das motiviert natürlich umso mehr weiterzumachen. Schaut diesbezüglich gerne mal die entsprechenden Videos meiner Transformations-Vlogs an, in denen ich auch mehr Einblicke in die Praxis und alltäglichen Erfahrungen mit dem Fasten gebe.

Für Fragen und Diskussionen rund um das Thema verweise ich auf den zugehörigen Fasten-Thread in unserem Forum.

Natürlich freue ich mich auch über jeden, der meine Beiträge und Videos teilt, liked und kommentiert. Ich werde es Euch mit noch tiefgründigerem Content danken, versprochen!

Grow in flow,
Andreas Bevier

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